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Stiftung Kleeblatt fürs Leben - ein Interview

Vielfältige Themen, erfolgreiche Aktionen und Partner, die sich aktiv einbringen. Am 7. September 2021 gründete die SPVGG GREUTHER FÜRTH ihre „Stiftung Kleeblatt fürs Leben“. Wir haben mit Dirk Weißert, dem Geschäftsleiter Finanzen und Vizepräsident der Spielvereinigung, und mit Lea Kestel, der Verantwortlichen für das gesellschaftliche Engagement des Vereins, gesprochen.

Stiftung Kleeblatt fürs Leben

Dirk Weißert, Foto: Sportfoto Zink

Stiftung Kleeblatt fürs Leben

Lea Kestel, Foto: SPVGG GREUTHER FÜRTH

Stiftung Kleeblatt fürs Leben

Foto: Sportfoto Zink; v.l.n.r.: Rolf Bidner (Geschäftsführer Lebenshilfe Fürth e.V.), Udo Schick (United Kiltrunners e.V.), Ingrid Hofmann (Geschäftsführerin Hofmann Personal), Markus Braun (2. Bürgermeister der Stadt Fürth)

Stiftung Kleeblatt fürs Leben

Wunschzettelbaum, Foto: SPVGG GREUTHER FÜRTH

Herr Weißert, als Mitglied der Geschäftsleitung und als Präsidiumsmitglied sind Sie bei allen Entscheidungen des Vereins im Boot – was war denn die Motivation und Zielsetzung bei der Gründung der Stiftung Kleeblatt fürs Leben?

“Die Spielvereinigung engagiert sich seit vielen Jahren aus einem Selbstverständnis heraus im sozialen Bereich und für die Region. Dieses Engagement wollten wir unabhängig und nachhaltig bündeln.

Die Stiftergemeinschaft hat uns dafür von Anfang an den perfekten Rahmen geboten – mit einem festen Stiftungsvermögen, kompetenter Beratung, unkomplizierter Verwaltung und einer gemeinsamen Anlage, mit der die Erträge nicht nur unserer eigenen Stiftung, sondern auch den sozialen Projekten anderer Stiftungen für die Region zugutekommen.”

Welche Bedeutung hat die Stiftung für die Spielvereinigung und wer sind die Treiber dahinter?

“Mit der Stiftung Kleeblatt fürs Leben können wir gezielt Spenden für konkrete Projekte sammeln. Seit der Gründung konnten wir so zahlreiche Projekte in unseren gesetzten Themenschwerpunkten Inklusion, Antirassismus und regionalem Engagement umsetzen.

Nicht nur das Präsidium oder die Geschäftsführung stehen hinter dieser Arbeit. Wir sind in der glücklichen Lage, Partner an unserer Seite zu haben, die sich an unserem gesellschaftlichen Engagement beteiligen, Beiträge für die Stiftungsarbeit spenden oder sich selbst aktiv einbringen.

So ist beispielsweise Ingrid Hofmann, die Geschäftsführerin unseres Hauptsponsors Hofmann Personal, Mitglied des Stiftungsrats. Genauso wie unser 2. Bürgermeister Markus Braun und Rolf Bidner, der Geschäftsführer des Lebenshilfe Fürth e.V. Gemeinsam mit unserer Stiftungsverantwortlichen Lea Kestel entscheiden sie über die Umsetzung von Projekten und die Verwendung von Stiftungsgeldern. Wir sind froh, dass wir mit diesem Stiftungsrat so breit aufgestellt sind und Expertise aus unterschiedlichen Bereichen an Bord haben. Das bringt unsere Stiftungsarbeit maßgeblich voran.”

Welche Aktionen gehören denn aus Ihrer Sicht zu den Highlights der letzten Jahre?

“Die Vielfalt der Themen ist sicherlich, was unsere Stiftungsarbeit auszeichnet. Wir gründeten die Stiftung in einer Zeit, in der die Corona-Pandemie unser Leben und die Arbeit eines Fußballvereins noch stark eingeschränkt hat. Trotzdem konnten wir von Anfang an vielfältige Projekte umsetzen.

Zwei Highlights aus der vergangenen Saison waren für mich die Vergabe des Stiftungspreises und die Spendenaktion für die Türkei und Syrien: Mit dem ersten Stiftungspreis zeichneten wir ein soziales Projekt in und für Fürth und die Region aus. Jeder – egal ob Einzelperson oder Institution – konnte sich bewerben, unsere Fans durften über den Sieger entscheiden. Die Beteiligung bei der Abstimmung war groß! Die meisten stimmten für den United Kiltrunners e.V. und seine kostenlosen Rikscha-Ausfahrten für Senioren. Sie wurden von der Stiftung Kleeblatt fürs Leben mit einem Fördergeld von 2.500 € prämiert.

Auch nach den Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet wollten wir unbedingt helfen. Um mehr Strahlkraft zu erzielen, haben wir uns mit anderen fränkischen Profivereinen zusammengeschlossen und Spenden gesammelt. Zu einem Heimspiel hat die Spielvereinigung einen Extra-Euro aufs Ticket aufgeschlagen und eine Online-Spendenaktion über die Stiftung Kleeblatt fürs Leben eingerichtet. Zusammen mit dem 1. FC Nürnberg, den Nürnberg Ice Tigers, den Nürnberg Falcons und dem HC Erlangen haben wir so 25.000 Euro zusammenbekommen, die wir an den Fürther Frankenkonvoi e.V. gespendet haben. Damit sind die Helfer der gemeinnützigen Organisation später in die betroffenen Gebiete gereist, haben dort benötigte Sachspenden gekauft und Mahlzeiten in den Zeltlagern der obdachlos gewordenen Menschen verteilt.”

Frau Kestel, Sie sind seit rund 12 Monaten die Hauptverantwortliche, wenn es um die operative Umsetzung der Ideen rund um die Stiftung geht. Welche Aktionen konnten Sie in dieser kurzen Zeit schon erfolgreich umsetzen und wie wird die Stiftung wahrgenommen?

“An zahlreiche Projekte konnte ich mit meinem Einstieg als Stiftungsreferentin direkt anknüpfen. Insbesondere an Sportprojekte, die wir gemeinsam mit anderen Organisationen oder örtlichen Institutionen anbieten. So konnten wir das Bewegungsprojekt „step kickt!“ der DFL bereits zum vierten Mal anbieten und damit Fürther Grundschüler und in der vergangenen Saison zum ersten Mal auch Jugendliche mit Beeinträchtigung zu mehr Bewegung motivieren. Gemeinsam mit dem Bayerischen Fußballverband haben wir außerdem den zweiten Fußballtag für Frauen mit körperlicher oder geistiger Behinderung veranstaltet und planen bereits die dritte Auflage dieses inklusiven Trainingstages.

Um die Stiftung noch mehr in die Wahrnehmung unserer Fans zu rücken, waren sicher die beiden Aktionsspieltage hilfreich, die wir in der vergangenen Saison veranstaltet haben. Unter der Initiative „Vielfalt gewinnt“ unseres Hauptsponsors Hofmann Personal konnten wir im November wieder unseren Inklusionsspieltag umsetzen, an dem Menschen mit Behinderung in allen Arbeitsbereichen am Spieltag mithelfen. Der „Autofreie Spieltag“ im Mai stand dagegen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit – mit zusätzlichen Fahrradstellplätzen, kostenlosem ÖPNV der infra fürth und Gewinnspiel, um zur CO2-armen Stadionanreise anzuregen.

Ein Highlight sind auch immer Aktionen, die wir mit Unterstützung unserer Profimannschaft umsetzen können. An Ostern waren wir mit unserem Cheftrainer
Alex Zorniger und zwei Spielern in der Fürther Kinderklinik, um den Kids dort mit kleinen Osternestern und lockeren Gesprächen eine Freude zu machen. Das war wirklich toll und die Kinder und Jugendlichen haben sich sehr gefreut.

Begeistert hat mich die Beteiligung bei der Wunschzettelaktion, mit der wir an Weihnachten über 300 Fürther Kindern beschenken konnten. Die Stadt Fürth hat Kinder aus sozial schwachen und geflüchteten Familien ausgewählt, die sich ein Weihnachtsgeschenk wünschen durften. Ihre ausgefüllten Zettel haben wir in unserem Fanshop an einen Weihnachtsbaum aufgehängt, wo sie von Besuchern abgenommen und erfüllt werden konnten. Unsere Fans, Mitarbeiter, Spieler und Partner haben sich beteiligt, fleißig Geschenke besorgt und verpackt. Am Ende war das Fanshop-Lager voll mit bunten Päckchen. Die Kinder haben gestrahlt, als sie ihr Geschenk bei uns abholen durften.”

Können Sie uns einen kurzen Ausblick geben, was in nächster Zeit geplant ist?

“Nachdem die Wunschzettelaktion so erfolgreich war, werden wir sie auch in diesem Jahr wieder umsetzen. Voraussichtlich ab Mitte November werden die ersten Wunschzettel im Sportheim hängen. Da freuen wir uns natürlich über rege Beteiligung!

Ende Oktober steht aber erstmal der nächste Inklusionsspieltag an. Zum Heimspiel gegen den VfL Osnabrück werden also wieder Menschen mit Behinderung im gesamten Spielbetrieb mithelfen – zum Beispiel beim Catering in unserer VIP-Lounge.

Im kommenden Jahr werden wir dann zahlreiche etablierte Projekte fortführen. Auch der Stiftungspreis soll wieder vergeben werden. Aber auch einige neue Ideen stehen auf dem Plan.”

Das klingt vielversprechend! Vielleicht möchte sich der ein oder andere Leser nun ja auch an der Umsetzung der Stiftungsprojekte beteiligen. Was würden Sie denn raten, um nachhaltig zur Stiftungsarbeit der Stiftung Kleeblatt fürs Leben beizutragen?

“Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten: Zum einen hilft uns natürlich die Beteiligung an bestimmten Projekten – also wie bei der Wunschzettelaktion oder dem Spendenaufruf für die Türkei und Syrien. Da lohnt es sich, die Kanäle der Spielvereinigung – also die Website sgf1903.de oder unseren Instagram- und Facebook-Auftritt zu verfolgen, wo wir über die Stiftungsprojekte informieren.

Wer sich nicht festlegen will, hat natürlich immer die Möglichkeit, projektunabhängig zu spenden. Als Einmalspende oder regelmäßig per Dauerauftrag.”

Abschließend möchte ich mich bei Ihnen, Herr Weißert, bedanken, dass Sie neben Ihrer Arbeit bei der Spielvereinigung seit Anfang des Jahres noch ein weiteres wichtiges Amt besetzen: Sie haben sich bereit erklärt, im Kuratorium der Stiftergemeinschaft mitzuwirken und wurden erfolgreich berufen – Gratulation dazu! Was war Ihre Motivation, am Kuratorium mitzuwirken?

“Wie einleitend schon gesagt – ein Grund für unsere Stiftungsgründung war die Möglichkeit, uns in die Stiftergemeinschaft einzugliedern, wir haben uns also ganz bewusst dafür entschieden, weil wir von den Vorteilen überzeugt sind. Außerdem engagieren wir uns sehr gerne hier in der Region und ich freue mich schon mit meiner Arbeit so auch ein kleines Stück mitzuhelfen, dass wir die Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam lösen können.”

Vielen Dank, Herr Weißert und Frau Kestel, für die offenen Worte und wertvollen Informationen rund um die Stiftung Kleeblatt fürs Leben. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg – sportlich wie auch bei der Stiftungsarbeit!