Der "Gabentisch" hat schon Tradition. Unterschiedliche Gegenstände werden an zentraler Stelle im Heim ausgelegt und dürfen von den Bewohnerinnen und Bewohnern kostenlos mitgenommen werden. Dabei sollten die Gegenstände nicht viel Platz in Anspruch nehmen und verbraucht werden können. So sind Taschentücher, illustrierte Hefte, Rätselblöcke, kleine Teller mit heimeligen Motiven und Tierfigürchen besonders gefragt. Die Idee dahinter beschreibt die Stifterin Luise Kemmeter: "Ältere Menschen, die in einem Heim wohnen, haben kaum mehr die Möglichkeit, eine bunte Warenauslage zu betrachten und eine persönliche Auswahl zu treffen. Zu dem optischen Vergnügen kommt ein praktischer Vorteil hinzu: Die Angebote sind alle gratis, das Kramen nach passendem Geld entfällt. Und die Freude ist mehrfach: beim Anschauen, beim Auswählen, beim Mitnehmen, beim Gebrauch im eigenen Zimmer, beim Erzählen, wenn Besuch kommt." Das Konzept ging auf, denn bereits nach einem Tag fanden mehr als die Hälfte der Sachen glückliche Besitzer.
Das gilt ebenso für die andere Aktion der Seniorenstiftung Kemmeter, dem "Schaufenster zum Freuen". In einer geräumigen und beleuchteten Vitrine werden unterschiedliche Exponate präsentiert. Den Anfang machte im August 2025 eine von der Stifterin selbst restaurierte Küche aus Holz aus den frühen 1950er Jahren im Puppenstubenformat. Begleitet wurde die Präsentation von einer kurzen Beschreibung und einem Denkanstoß, wo im Küchenschrank der eigenen Kindheit Teller, Töpfe etc. untergebracht waren. Alle vier Woche wird die Ausstellung gewechselt. Bereits während der Einrichtung der Vitrine fanden die Exponate interessierte Betrachterinnen und Betrachter, nicht zuletzt unter dem Pflegepersonal, welches die älteren Herrschaften später daran vorbei führen wird. So sind die Exponate Anlass für vielerlei Gespräche und Austausch auf verschiedenen Ebenen. Ein positiver Nebeneffekt: Wenn Enkelkinder die Ausstellung sehen, möchten sie die Großeltern vielleicht häufiger besuchen, um die Ausstellungsstücke mit ihnen zu besprechen und die Freude daran zu teilen. Für Luise Kemmeter ist die Mitwirkung der Verwaltung und der Pflegekräfte für den Erfolg solcher Aktionen essentiell: "Ohne die Aufstellung eines großen Tisches etwa und die erklärende Begleitung der Seniorinnen und Senioren zu den ausgelegten Gegenständen würden die Bewohnenden die Auslage nicht recht verstehen und es nicht wagen zuzugreifen. Und ohne die Bereitstellung einer Vitrine wäre eine Ausstellungsserie nicht möglich. Gemeinsam mehr für die Bewohnerinnen und Bewohner erreichen, für Glück und Lebensfreude sorgen, das ist das Ziel."









